Marketing im Vergleich: Online vs. Print

Noch vor wenigen Jahren war Online-Werbung für Marketer nicht mehr als eine zusätzliche attraktive Möglichkeit, um Kunden und Interessenten auf sich aufmerksam zu machen. Der Schwerpunkt lag jedoch eindeutig auf der Printwerbung. Das hat sich in den letzten Jahren dank der vielfältigen Optionen im Online-Bereich deutlich verschoben. Doch welche Form der Werbung schneidet im direkten Vergleich heutzutage besser ab?

Printwerbung spricht mehr als nur einen Sinn an

Printwerbung hat gegenüber Online-Werbung den großen Vorteil der Haptik. Das heißt, die Werbung wird nicht nur durch Sehen, sondern auch noch durch Fühlen wahrgenommen. Handelt es sich dabei beispielsweise um eine Produktprobe für ein Parfum, kommt sogar noch der Geruchssinn ins Spiel.

Darüber hinaus bleibt diese Form der Werbung beim Betrachter wesentlich stärker in Erinnerung. Während die Online-Anzeige mit einem Klick wieder unsichtbar wird, bleibt ein hochwertig gestalteter Flyer mit Veredelungen wie etwa UV-Lack oder Silberfolie oft für Monate auf dem Schreibtisch im Büro oder demWohnzimmertisch liegen und wird immer wieder zur Hand genommen.

Auch wenn es sich dabei um die Werbung in einem Magazin oder einer Zeitung handelt, besteht die Chance, dass die Prinzanzeige aus dem Magazin herausgetrennt und für längere Zeit aufbewahrt wird. Vor allem dann, wenn sie interessant gestaltet ist. Wie das funktionieren kann, zeigen diese 31 Beispiele für richtig gute Printanzeigen.

Selbstverständlich hat Printwerbung aber auch seine Nachteile. Anzeigen in Magazinen sind zumeist teurer als eine vergleichbare Online-Anzeige und die Ausrichtung auf die gewünschte Zielgruppe ist wesentlich ungenauer. Darüber hinaus können Anzeigen auch nicht mehr korrigiert werden, wenn sie einmal veröffentlicht wurden.

Online-Werbung lässt sich besser tracken und optimieren

Bei vielen Startups und kleineren Unternehmen ist Online-Werbung vor allem deshalb so beliebt, weil auch ein kleines Budget damit sehr zielgerichtet eingesetzt werden kann.

Denn durch den richtigen Einsatz von Keywords kann die gewünschte Zielgruppe punktgenau getroffen werden. Entsprechende Tools helfen dabei, die Wirksamkeit einer Anzeige innerhalb kürzester Zeit zu analysieren und die Kampagne so eventuell noch während ihrer Laufzeit zu optimieren.

Allerdings besteht bei Online-Werbung die große Gefahr, dass sie von den Usern ignoriert wird. Denn die zeigen sich immer mehr genervt von den Anzeigen und sind mittlerweile „resistent“ dagegen. Das heißt, die Werbung wird immer seltener bewusst wahrgenommen. Wer heutzutage noch auffallen möchte, muss sich deshalb ständig neue Marketing-Strategien überlegen.

Absolventen eines MBA im Marketing Management wissen: Besonders gut bleiben dabei vor allem jene Botschaften im Gedächtnis, die dazu in der Lage sind, Emotionen auszulösen. Das zeigt sich vor allem an zahlreichen Kampagnen, bei denen statt 90-60-90-Models ganz „normale“ Frauen zu sehen sind. Diese Kampagnen kommen bei den gewünschten Kundinnen sehr gut an.

Die Vorteile beider Welten für sich nutzen

Ob Online-Werbung oder Printwerbung die bessere Wahl ist, lässt sich pauschal so nicht beantworten. Denn dabei kommt es immer ganz auf die persönlichen Voraussetzungen eines Unternehmens an.

Vor allem bei Unternehmen, die größtenteils im B2B-Bereich tätig sind, kann die Printwerbung zahlreiche Vorteile bringen. Denn Werbeanzeigen in Fachmagazinen können einen hohen Aufmerksamkeitsgrad erreichen, wenn sie entsprechend gut gestaltet sind. Flyer mit einem großen Informationsgehalt werden immer wieder zur Hand genommen, um sich über ein bestimmtes Produkt zu informieren.

Wer hingegen in erster Linie Kunden aus dem Consumer-Bereich auf sich aufmerksam machen möchte, hat durch die Digitalisierung heutzutage die Möglichkeit, innerhalb weniger Stunden an seine ersten Käufer zu gelangen.

Diese Vorteile bedeuten jedoch nicht zwangsläufig, dass sich Unternehmer auf eine der beiden Varianten festlegen müssen. Im Gegenteil: Beide Optionen sind perfekt dazu geeignet, um sich sinnvoll zu ergänzen. Crossmediale Kampagnen können so gestaltet werden, dass sie in den sozialen Medien im Internet beginnen, sich in Printmedien fortsetzen und schließlich mit dem Kauf eines Produkts enden, dessen Verpackung und Begleitmaterial ebenfalls im Design der Kampagne gestaltet ist.

Eine gute Basis dafür ist die Abbildung der sogenannten „Customer Journey“, also der Reise eines Kunden vom ersten Kontakt bis zum Kauf eines Produktes. Denn auf seiner Reise kommt der Kunde mit mehreren Kontaktpunkten des Unternehmens in Berührung.

Dabei kann es sich beispielsweise um die eigene Webseite oder den Auftritt bei Instagram handeln, aber auch um eine Fachmesse oder das stationäre Geschäft eines Unternehmens. Sogar die Telefon-Hotline ist einer der Kontaktpunkte der Reise und kann mit einer kurzen Ansage vor dem Telefonat für die Kampagne genutzt werden.